Das Jahr neigt sich dem Ende zu und die Arbeit der Bienen ist gemacht. Es wurde genug Honig als Wintervorrat eingetragen, der nun ausreichen muss, bis im nächsten Jahr die Blühzeit wieder beginnt.
Die Anzahl der Bienen schrumpft auf ca. 5.000 von vorher gut 35.000 Tierchen. Die Sommerbienen haben ihr Leben hinter sich, das im Durchschnitt nur etwa 6 Wochen gedauert hat. Im Spätsommer/Herbst werden die Winterbienen gebrütet, die im Gegensatz dazu rund 6 Monate leben.
Woher kommt diese unterschiedlich lange Lebensdauer? Eine Sommerbiene leistet enorme Arbeit in Form von Wabenbau, Putzen, Ammendienst, Sammelflüge und Honigaufbereitung. Das kostet viel Kraft, die nur für etwa 6 Wochen reicht. Die Bienen, die während der kalten Jahreszeit nicht ausfliegen und sammeln müssen, sorgen im Grunde nur für das eigene Überleben und das ihrer Schwestern sowie der Königin. Dazu ziehen sie sich alle eng in einer Wintertraube zusammen und wärmen sich gegenseitig. Außer ein wenig Nahrungsaufnahme und Flügelschläge zur Energieerzeugung geschieht nicht viel.
Bei unter +10° Celsius wagt sich niemand aus dem Stock. Und das ist gut so, denn die Bienen würden sonst erfrieren. Was aber, wenn es tagsüber doch wärmer ist? Leider ist das in den letzten Jahren immer häufiger der Fall. Dann geht die Königin in Eilage, das heißt, sie produziert Nachwuchs, um den sich die Arbeiterinnen plötzlich kümmern müssen – sprich wärmen und füttern. Außerdem wird ausgeflogen, in der Annahme Nektar zu finden. Wenn nachts oder auch in den folgenden Tagen nun die Temperaturen wieder sinken, droht ernste Gefahr für das ganze Volk. Die Bienen oder die junge Brut können sterben. Der Verlust der Brut zehrt extrem an den Reserven, wofür das Volk im Winter nicht ausgerichtet ist. Daher ist es wichtig, dass der Imker seine Bienen laufend im Blick behält:
– Ist das Volk noch stark genug oder müssen ggf. zwei schwache Völker vereinigt werden?
– Wie sieht die Wetterlage aus – tagsüber und nachts?
– Wie verhalten sich die Bienen?
– Ist noch genug Futter vorhanden und befindet sich das Futter in der Nähe der Bienentraube?
– Muss eingegriffen werden ggf. in Form von einer weiteren Futterzugabe?
Diese Betreuung ist sehr anspruchsvoll und komplex. Jedes Jahr verläuft anders und die Klimaveränderungen sind deutlich zu spüren. Es bedarf viel Erfahrung, um das Richtige zu tun und damit den Bienen gut durch den Winter zu helfen.
Wenn auch du an der Natur und Imkerei interessierst bist, werde Mitglied im Bienenzuchtverein Unterschleißheim. Für nur 10,– EUR im Jahr bist du als Gast dabei. Falls du selber Bienen halten möchtest, bieten wir dir gerne Imkern auf Probe an. Besuche einfach unsere Homepage unter www.bienenverein-unterschleissheim.de.
euer Bienchen Ushi